Sportschießen

Sportschießen oder auch Schießsport ist international der sportliche Umgang mit Schusswaffen oder Sportbogen (Armbrust,Bogen). Sportliches Schießen bedeutet Schießen nach bestimmten Regeln, die Waffe wird dabei – entgegen ihrem militärischen oder jagdlichen Ursprung – als Sportgerät verwendet, ähnlich wie der Speer beim Speerwur foder der Degen beim Fechten. Schießsport wird oftmals auch als Präzisionssport bezeichnet.

 

Ziel des Sportschießens

ist es, die Mitte einer Schießscheibe, durch Einklang von Körper (statischem Aufbau und Körperbeherrschung) und Geist (innere Ruhe und Kontrolle von äußeren Einflüssen), zu treffen. Dies erfordert Training, sowohl körperliches als auch mentales. Oft werden diese Belastungen unterschätzt und Schießen gelegentlich erfordert Training, sowohl körperliches als auch mentales. Oft werden diese Belastungen unterschätzt und Schießen gelegentlich nicht als Sport anerkannt.

 

Mindestalter

Gerade in Hinsicht auf den Nachwuchs bieten immer mehr Vereine eine rein elektronische Alternative zu den Druckluftwaffen an. Für diese Art des Schießens gibt es kein Mindestalter. Das Mindestalter für die Ausübung des Schießsports mit Druckluftwaffen ist 12 Jahre, wobei es hierbei auch die Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung gibt (eine altersbedingte Untergrenze ist dabei nicht im Waffengesetz festgelegt). Jugendlichen, die das 14. Lebensjahr vollendet haben und noch nicht 16 Jahre alt sind, ist auch das Schießen mit kleinkalibrigen Schusswaffen unter Obhut verantwortlicher und zur Kinder-und Jugendarbeit für das Schießen geeigneter Aufsichtspersonen (Inhaber einer Jugendbasislizenz bzw. lizenzierter Vereinsübungsleiter) erlaubt. Unter bestimmten Auflagen bezüglich der physischen und psychischen Entwicklung der Jugendlichen können Ausnahmen von den Altersgrenzen beantragt werden. In allen Fällen ist eine Einverständniserklärung der Personensorgeberechtigten erforderlich. BeimBogenschießen gibt es keine gesetzliche Alterseinschränkung.

 

Waffenrecht

Das deutsche Waffenrecht, das durch das „Gesetz zur Neuregelung des Waffenrechts“ (WaffRNezRegG) zum 1.April 2003 grundlegend geändert wurde, regelt ebenfalls die besondere Qualifizierung der Aufsichtspersonen für das Training mit Jugendlichen.

 

Wettkampf

Die offiziellen Wettkämpfe in den verschiedenen Schießdisziplinen werden in den Sportordnungen des Deutschen Schützenbundes, des Bund Deutscher Sportschützen und weiterer Verbände, wie zum Beispiel der Bund der Militär-und Polizeischützen, geregelt.

 

Die Sportordnungen werden waffenrechtlich von den Behörden geprüft und genehmigt. Teilnehmen an Wettkämpfen auf Kreis-, Bezirks-(Gau)-, Landes-und Bundesebene darf nur, wer die entsprechende Waffendisziplin in einer Vereinsmeisterschaft absolviert hat. Jeder Schütze muss also (mindestens) einem Schützenvereinangehören und dort in einer Vereinsmeisterschaft die Waffendisziplin schießen, in der er an höherwertigen Wettkämpfen teilnehmen will. Für die Teilnahme an höherwertigen Wettkämpfen ist zum Teil das Erfüllen bestimmter Limit-Ergebnisse erforderlich.

Geschichte

Die Nachtwache, Rembrandt Das Sportschießen hat insbesondere in Europa eine lange Tradition. Das korporierte Schützenwesen geht auf die Bürgerwehren der Städte zurück. In Deutschland und in den angrenzenden Nachbarländern gibt es zum Beispiel bereits seit dem Mittelalter Schützengilden.

 

Davon zeugt unter anderem das berühmteste Bild des niederländischen MalersRembrandt, Die Nachtwachevon (1642), welches die Amsterdamer Bürgerwehr darstellt, eine Schützengilde. Der erste bezeugte Schützenwettbewerb wurde aber bereits 1442 in Zürich(Schweiz) abgehalten. Nach den Befreiungskriegen (1815) setzte ein Aufschwung im Vereinswesen ein, von dem auch der Schießsport profitierte. Nach dem verlorenen Zweiten Weltkriegwurden alle Schützenvereine in Deutschland offiziell von den vier Siegermächten verboten und erst in den folgenden Jahren in der jungen Bundesrepublik wieder erlaubt.

 

Olympische Geschichte

Olympisches Schießen 1900 in Paris Die US-Sportschützin und Goldmedaillengewinnerin Nancy A. Johnson beim 10-Meter-Luftgewehrschießen während der Olympischen Spiele 2000 in Sydney (Australien) Das Sportschießen war bereits 1896 in Atheneine der olympischen Disziplinen. Einer der Gründe war vermutlich, dass der Begründer der Spiele der Neuzeit, Pierre de Coubertin, ein begeisterter Pistolenschütze war. Auf dem Programm standen fünf Wettbewerbe, vorwiegend mit Militärwaffen. Die Schießwettbewerbe wurden auf dem Schießstand im Vorort Kallithea ausgetragen. Es wurden zwei Wettbewerbe für Gewehre und drei für Pistolenausgerichtet. Erster Wettbewerb war das Militärgewehrschießen über 200 Meter. Der Sieger Pantelis Karasevdaswar der einzige, der mit allen Schüssen das Ziel traf. Der zweite Wettbewerb, das Militärpistolenschießen, wurde von zwei US-amerikanischen Brüdern dominiert, John Paine und Sumner Paine. Um die Gastgeber vor einer weiteren Blamage zu bewahren, beschlossen die Brüder, dass nur einer von ihnen im freien Pistolenschießen antreten würde. Sumner Paine gewann den Wettbewerb und war der erste Verwandte eines Olympiasiegers, der selbst Olympiasieger wurde. Mit Ausnahme von St. Louis 1904 und Amsterdam 1928, war das sportliche Schießen immer Bestandteil des olympischen Programms. Die Form der Ziele für die (in frühen Jahren nur männlichen) Schützen, unterscheidet sich allerdings von den aktuellen deutlich. So wurde bspw. 1936 auf Scheiben geschossen, die eine menschliche Silhouette zeigten. Dies war auch Bestandteil der offiziellen Dokumentation zur Berliner Olympiade 1936. Die Frauen nehmen seit Los Angeles 1984in getrennten Wettbewerben teil, früher konnten sie (ab 1968) in die „MännerTeams“ integriert werden.

 

Deutschland

Insbesondere die Erlaubnis zur Wiedergründung desDeutschen Schützenbundes1951, der bereits 1861 inGothagegründet worden war, sorgte in Deutschland für einen erneuten Aufschwung im Schießsport. In der Folge wurden ab Mitte der 1950er-Jahre auf Kreis-, Bezirks-und Landesebenen die Strukturen für eine moderne Sportorganisation geschaffen.


In der DDR war die Gründung von Schützenvereinen, wie auch die Gründung sonstiger Vereine, nicht möglich. Im Rahmen der Aktivitäten der damaligen Gesellschaft für Sport und Technik (GST) war das sportliche Schießen im Rahmen des ebenfalls in der GST angesiedelten militärischen Mehrkampfes möglich. Verwendung fanden fast ausnahmslos Kleinkaliber-Langwaffen und -Kurzwaffen. Geschossen wurde im militärischen Mehrkampf mit Karabinern nachempfundenen Einzelladern mit dem Kaliber .22 lfb, aber auch mit Druckluftwaffen. Es wurde aber auch der Leistungssport gefördert. Zur Verfügung stand die KK-Match-Repetierbüchse Suhl Modell M 150.

 

Dieses Hochleistungsmodell wird weitgehend baugleich noch heute durch die Firma Anschütz für Sportschützen angeboten. Der private Besitz von Waffen (mit Ausnahme von Druckluftwaffen) war jedoch auch Mitgliedern der GST nicht gestattet. In den neuen Bundesländern erfolgte deshalb nach derWiedervereinigungein kompletter Neuaufbau, der sich bis heute in einer wesentlich schwächeren Organisations-und Mitgliederstruktur ausdrückt als in den meisten alten Bundesländern. Den Sportschützen der neugegründeten Schützenvereine wurde nach der Auflösung der GST der reguläre Erwerb der Kleinkaliberwaffen ermöglicht. In den Sportstatistiken liegen die Verbände der Sportschützen mit ihren Mitgliederzahlen seit Jahren regelmäßig auf dem dritten oder vierten Platz, sowohl auf Bundesebene, als auch auf Landesebenen und Kreisebenen, hinter den Turnern, dem Fußball und der Leichtathletik. In der öffentlichen Aufmerksamkeit bei Presse, Funk und Fernsehen kommt das jedoch nicht zum Tragen. Dort wird das Sportschießen eher als „Randsportart“ betrachtet, da es prinzipbedingt weniger medienwirksam ist (Ausnahme: Biathlon).

 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sportschie%C3%9Fen